Wer ist Beyond Pictures?

Auf die Frage nach seinem Beruf weiß er selbst keine eindeutige Antwort. Weltenbummler? Fotograf? Eher Künstler oder doch eher Handwerker? »Vielleicht ein bißchen von allem«, ...

... sagt der gelernte Reiseverkehrskaufmann. Ein Leben ohne Reisen könnte er sich nicht vorstellen. Und Reisen ohne zu fotografieren erst recht.


1971 wird Volker Lehmann in dem kleinen Städtchen Eisenhüttenstadt nahe der polnischen Grenze geboren. Er ist ein Jahr alt, als er nach Dresden kommt. Mit seinen Eltern, zwei Geschwistern, einem Zwergkrallenfrosch und einem Hamster.

Die erste Kamera, eine Certo, bekommt er an seinem ersten Schultag geschenkt. Die erste Laborausrüstung vervollständigt sechs Jahre später sein fotografisches Equipment. Jedes Bild, das er in den nächsten Jahren schießt, entwickelt er selbst. Dadurch entwickelt sich schon früh ein Gefühl für Motive, für Licht und Schatten, für Effekte und Wirkungen.

Aber die Irrungen und Wirrungen der damaligen Zeit bieten wenig Raum für die noch etwas unklaren Vorstellungen und Träume des jungen Hobbyfotografen. Ein handfester Beruf muß her, und so beginnt Volker Lehmann eine Ausbildung zum Landmaschinenschlosser. Er versucht damit, die Liebe zur Natur und die Notwendigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen, unter einen Hut zu bringen. Als das nicht funktioniert, bricht er die Lehre ab; auch das Interesse für die Fotografie scheint zunächst erloschen. Die gesamte Fotoausrüstung verkauft er für eine Reise. Nichts Großes, nur Zelten 150 km entfernt. »Aber in gewisser Weise«, erinnert sich der Weltenbummler heute, »war das der Grundstein für meinen Lebenstraum«.

Die Umschulung zum Reiseverkehrskaufmann in den Jahren 1992/93 geht dann schon etwas konkreter in diese Richtung. Aber auch hier fühlt er auf Dauer Enge und Abhängigkeit eines 38-Stunden-Jobs. Die ersten Reisen führen ihn nach Ibiza, Gran Canaria, Westafrika, in die Dominikanische Republik, nach Alaska und Island.

Während am Anfang noch das chemisch-technische Interesse im Vordergrund steht, gewinnt nun mehr und mehr die kreativ- künstlerische Gestaltung an Bedeutung. Der Mensch in seiner natürlichen Umgebung, geprägt durch Landschaft, Klima, soziale und politische Strukturen – das sind die Motive, die der Reisefotograf einfangen möchte. Die erste wirkliche Gelegenheit dazu bietet sich bei einer elfmonatigen Reise durch den Süden Afrikas. Die nächste größere Reise führt den Weltenbummler im Jahr 2000 nach Indien; auch hier nehmen ihn Landschaft und Menschen vom ersten Augenblick an gefangen. Volker Lehmann erfährt intensive Begegnungen mit den Einwohnern, meist einfachen Leuten, und deren Lebensphilosophie, die ihm tiefe Einblicke in das indische Wesen und Leben der Menschen in dem südasiatischen Land gestatten. Seine Bilder sind Zeugnisse davon.

Volker Lehmann vor der Silhouette von Panama City

Die erste Ausstellung, »Afrika – Struktur und Mensch«, findet im Januar 2001 in der Dresdner Neustadt statt. Eines der in Holzrahmen gefaßten Fotos kann der Fotograf noch am selben Abend verkaufen. Die Vernissage machen knapp 200 begeisterte Besucher zur Party. Im Moment sind einige der Fotos im »Kalahari«, einem Laden für afrikanische Lebensart und im »Blickwinkel« einer Art-Galerie in Dresden zu sehen.

Der Reisefotograf, der auch leidenschaftlich gern Motorrad fährt, bestritt zuletzt eine zweijährige Tour auf der Panamericana von Kanada nach Südamerika ...

Beyond Pictures