Wenn man das so nennen kann. Wir haben den besten Zeltplatz seit langem, direkt an einem kleinen »unbedeutenderem« Wasserfall. Wir baden unter ihm wie unter einer Dusche und das Wasser ist angenehm frisch. Die Große Savanne erinnert ein bißchen an die Hohe Tatra, wo ab einer bestimmten Höhe keine Bäume mehr wachsen und nur noch Flechten und Moose das weite Land besiedeln.
Gestern fuhren wir von Norden hinein und nach den mittlerweile lästigen Armeekontrollen, die uns manchmal auch nach Geld für etwas zu Essen fragen, sind wir nun in Indianerland.
Am Abend, nach einigen hundert Kilometern im leichten Nieselregen, stoppen wir an einem Rastplatz und werden gleich von dem Bewirtschafter des Platzes angesprochen.
Als einzige Gäste und aufgrund des Regens dürfen wir unter dem Vordach parken. Wir kommen ins Gespräch und nachdem wir unseren restlichen Rum geteilt haben, legt er westlichen Rock und jamaikanische Reggaemusik auf. Er hieß übrigens mit vollem Namen Manuel Vicente Velasquez Castro. Seine Frau, Marilis Ligia Ramirez Pillips und seine kleine Tochter Mayerling Vannesa Velasquez Ramirez. Sie alle sind Indianer der Pemon Arekuna. Die Namen hat er mir auf ein Stück Papier geschrieben, damit ich sie auch richtig schreibe. Zum Abend gab es noch Ameisen. Er brachte sie in einer größeren Plastikschale. Sie schmeckten ein wenig nach Grillanzünder und jedesmal wenn man eine mit den Zähnen erwischte knackte es im Mund. Ich bedeutete ihm, daß er sie ruhig allein essen kann.
Tankstelle (Bomba) in El Dorado, einem Goldgräberdörfchen, wo man im Laden auch mit Nuggets bezahlen kann
Schöne alte Brücke über den Yuruàn bei El Dorado
Da vorn stehen schon wieder die Soldaten.
Ich dachte immer, Peperonis wachsen am Strauch.
Das alte Kloster in Cabanayen
Die Schotterpiste durch die Savanne
So sieht die Super Tenere von unten aus.
Schlaglöcher der anderen Dimension
Flachste Stelle suchen und durch
Torón-Wasserfälle von oben, hier stürzt der Rio Parúpa etwa 65 m in die Tiefe
An dem Wasserfall haben wir übernachtet
Der verloren geglaubte Benzinkanister. Das Leben kann so schön sein!
Erich von Däniken sah diese Zeichen von einem Flugzeug aus und hielt sie für eine überdimensionale 27.
Heute Morgen brachen wir zum spektakulärsten Wasserfall den ich je sah auf, dem Torónfall. Leider kam ich nicht so gut zum Fotografieren heran und den ganzen Wasserfall bekam man nur von Weitem aufs Bild. Auf dem Weg, wir besuchten vorher noch ein altes Kloster in Cabanayen, verlor ich durch die ewige Rüttelei der Waschbretter einen meiner eine Galone (etwa vier Liter) fassenden Reservekanister.
Doch wie es der Zufall will, am nächsten Tag finden wir eben diesen Kanister samt drei von vier Zurriemen während der Rückfahrt auf der 60-km-Sandpiste. Er lag mitten auf der Piste, randvoll mit gutem 95-er Gasolin. Die Freude war natürlich riesig. Keiner von uns beiden bemerkte wie er sich davon machte. Anhand der Tagesfotos konnten wir aber am Abend eingrenzen, wo ich ihn ungefähr verlor.