In Uyuni, der Kleinstadt am Rande der gleichnamigen Salzwüste Salar Uyuni, fallen die Temperaturen empfindlich ab und wir müssen uns gut einpacken.
Ich möchte gern ein paar lustige Fotos in der Wüste machen und wir nehmen uns einen ganzen Tag Zeit dafür. Die staubigen Pisten verlangen äußerste Konzentration, so daß wir für die kleine Auszeit vom Motorradsattel recht dankbar sind.
Wir lernen Christoph kennen, einen Franzosen, der mit dem La Loco Uyuni Bolivia ein recht nettes Restaurant betreibt. Seine französische Küche überzeugt uns auf den ersten Bissen und wir essen zartestes Lama mit leckerer Käsesoße. Dabei sitzen wir am offenen Feuer und lauschen den Klängen der Gitarren-Livemusik zweier junger Argentinier aus Buenos Aires.
Die Salar Uyuni liegt auf 3.800 Metern Höhe und ist viele Quadratkilometer groß. Man warnte uns eindringlich davor ohne GPS hineinzufahren. Selbst mit Kompaß solle man Schwierigkeiten haben, da der mineralienhaltige Boden dessen Angaben verfälsche.
Wir suchen uns eine geeignete Stelle zum Einfahren und dann geben wir Gas. Wir fahren einfach einige Kilometer schnurgerade hinein in die Salzwüste. Auf dem trockenen Salz fährt es sich wie auf einem dünnen Teppich. Immer auf der Hut, die höchsten Türme der Stadt Uyuni nicht aus den Augen zu verlieren. Und dann sitzen wir da, umgeben von nichts als strahlendem, grellem Weiß, das schon fast dem Auge weh tut. Der Himmel ist ein einziges herrliches Blau und keine Wolke ist zu sehen. Wir öffnen eine Flasche bolivianischen Kohlberg und stoßen an auf die reiche und fantastische Patschamama, auf unsere Mutter Erde, auf die Schönheit der Natur, der ganzen Welt, auf daß Deutschland den Titel holt und auf daß unsere Reise weiterhin mehr oder weniger problemlos verläuft.
Die Salar Uyuni, Salzwüste in 3.800 m Höhe
Motorrad-Heiko in der Wüste
Modell der Super Tenere
Wir stoßen auf euch an
Getränkestützpunkt
Der Arzt sagt, ein Glas Rotwein am Tag ... aber bis das erst mal alle ist
Später stoßen wir, aufgrund unserer geringen Reichweite, auf erste Probleme, da wir inklusive Reservekanister nur etwa auf knapp 300 km kommen. Die Tankstellen sind rar gesät und man sollte bei der fehlenden Beschilderung und den oftmals nicht genau definierten Straßen und Wegen immer Reserven haben.
Deshalb beschließen wir, nicht wie geplant in Richtung Laguna Verde zu fahren, sondern entscheiden uns für die nähere chilenische Grenze. Auf chilenischer Seite ist das Tankstellennetz besser ausgebaut. Bevor wir losfahren statten wir noch einem alten Lokomotivfriedhof einen Besuch ab, auf dem um die 20 alte und jetzt völlig verrostete Dampfloks ihr einsames Dasein fristen.
Die alten Loks rosten vor sich hin ...
... auch das Modell Albert Einstein
Die Fahrt in Richtung Ollagüe, dem Grenzort auf bolivianischer Seite, führt uns durch Mondlandschaft, trockene Steinwüsten und Salzseen. Es ist extrem trocken und staubig. Riesige Geröllfelder wechseln sich ab mit tief geschnittenen Steintälern und ausgetrockneten Flußbetten. Es ist bitterkalt und nachts sinkt das Thermometer auf minus 20 Grad Celsius.
Die vielen Berge um die sich die sandige und staubige Piste schlängelt, sind zumeist mit Schnee bedeckt, der herrlich in der Sonne funkelt. Und die Luft ist glasklar, kalt und rein.
Bei klirrender Kälte fahren wir durch die Mondlandschaft Richtung Chile
Wir kommen gut vorwärts, mittlerweile haben wir uns an das Offroadfahren gewöhnt und heizen mit achtzig Sachen über die Pisten. Endlich macht das Fahren richtig Spaß. Genau das ist es wovon ich immer geträumt hatte. Die Gegend strahlt trotz ihrer Lebensfeindlichkeit eine gewisse Ruhe aus und man findet seinen inneren Frieden.
Dann kommt Ollagüe, die Grenze nach Chile in Sicht.