Unterwegs zum See der Flamingos

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Der Abschied von La Paz und damit von Tanja, Hans und Ellen fiel mal wieder nicht leicht. Aber es geht ja weiter.

Über die asphaltierte Autopista Nummer 1 geht es in Richtung Oruro. Wir kommen mit neu eingestellten Vergasern gut vorwärts. Die 4.000 m Höhe machen sich natürlich nach wie vor an der Leistung der Maschinen bemerkbar. Die Landschaft ist karg mit Gräsern und Flechten bewachsen. Es ist staubtrocken. Die Nase schmerzt und die gesprungenen Lippen behandeln wir alle Stunden mit Mentisan, einer wunderbaren Mentholpaste »Made in Bolivia«.

Wasserloch

Wasserlöcher wie dieses sind mitten in der Pampa des Altiplano selten

In Challapata, dem kleinen Ort bis zu dem die Straße asphaltiert ist und von dem es auf Sandpisten weiter in Richtung Salar Uyuni geht, nehmen wir uns ein Zimmer. Der Ort ist verschlafen und nicht der Erwähnung wert. Die Straßen zwischen den lehmgeziegelten Häusern sind staubig und leer. Unsere Herbergsfamilie hat sich auf Trockenfleisch spezialisiert. Im Innenhof des Hauses hängen auf Wäscheleinen die halbgetrockneten Fleischstücken und bieten allenfalls für die streunenden Hunde einen appetitlichen Anblick.

In unserem mit Ölfarbe blaugetünchten Zimmer befinden sich zwei Betten und neben dem Jesusbildnis hängt ein Poster von einem britschen Kampfflugzeug.

Jesus und Kampfflugzeug

»Kampfflugzeug im Namen Jesu« - unser Zimmer in Challapata

Draußen verrichtet ein Schuster in der Sonne sein Handwerk. Wir fragen ihn, wie wir am schnellsten zum Lago Poopo kommen. Er erklärt uns in gebrochenem Spanisch freundlich den Weg und wir machen uns in die beschriebene Richtung auf. Ich wollte gern die unzähligen Flamingos fotografieren, von denen mir so viele Leute erzählt haben.

Wir fahren von der staubigen Piste herunter und querfeldein Richtung Lago. Das Problem, was wir sehr schnell erkennen mußten war, daß um diese Zeit im Jahr der recht flache See sehr wenig Wasser führt und weit zurück geht. Natürlich halten sich die Flamingos immer am Wasser auf und pflügen mit ihren Schnäbeln durch das mineralhaltige Wasser. In der Ferne können wir sie auch erkennen und halten geradewegs auf sie zu, als plötzlich der oberflächlich trockene Boden unter den Rädern nachgibt und wir im Schlamm stecken.

Schlamm

Das Vorderrad der Super Teneré ist fast bis an die Bremsscheiben mit Lehm zugesetzt

Wunderbar, noch etwa zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang und wir arbeiten uns mal wieder in 3.800 Metern Höhe durch irgendwelche Schlammlöcher. Der Lehm ist so zäh, das die Räder blockieren.

Schlammparcours

Am Horizont erkennen wir die Wasserkannte, doch erreichen wir sie nicht. Das Profil des MT 21 ist Klasse, doch im Schlamm fliegen die Brocken.

Nach einer Stunde Schlammschieben haben wir uns befreit und fahren quer durch die Pampa des Altiplano zurück in Richtung Challapata. Wir entdecken mal wieder mitten in der Einöde eine UFO-Landestelle. Sie unterscheidet sich von den herkömmlichen Abdrücken moderner Raumschiffe dahingehend, das man bei dieser ein traurig dreinschauendes Gesicht erkennen kann. Vielleicht das Gesicht des amtierenden Kanzlers von Uranus. Auch läßt die Tiefe der Abdrücke auf viele Personen an Bord schließen. Möglicherweise haben sie auch eine Herde der wohlschmeckenden und hier ansässigen Lamas mitgehen lassen. Naja wir werden es wohl nicht mehr erfahren.

Uranusgesicht

Das Gesicht des Kanzlers von Uranus

Als der Boden zu uneben wird, entscheiden wir uns die letzten Kilometer auf einem Eisenbahngleis zurückzulegen. Die Gleise führen direkt am Dorf vorbei, so daß wir uns gar nicht verfahren können.

Gleisfahrt

Die Bahngleise weisen uns kurz vor Sonnenuntergang den richtigen Weg

Wir sind geschafft von der Fahrerei und dem unerwarteten körperlichen Einsatz und gehen zeitig schlafen. Morgen wollen wir die berühmte Salar Uyuni erreichen.

> Salar Uyuni

Beyond Pictures Landkarte Amerika