Barbachan

< Ein Tag in Mexiko

Nach langem Warten und vielen schlaflosen Nächten kommt endlich meine liebe Freundin Yvonne auf dem Flughafen von Puerto Vallarta an. Wir feiern ein bißchen Neujahr und machen uns dann gemeinsam zu dritt auf den Weg.

Unser Ziel ist kein bestimmter Ort. Wir suchen einfach einen Strand, an dem wir absolut ausspannen können und uns trotzdem jenseits des Touristenrummels befinden. Nach ca. hundert Kilometern Fahrt kommen wir in den kleinen Ort Jose Maria Morelos, von dem uns ein blaues Hinweisschild zum etwa acht Kilometer entfernten Strand mit dem klangvollen Namen Playa Chalacatepec weist. Wir fahren also in die Straße hinein und wußten nicht, auf was wir uns einlassen würden. Die Straße ist grauenvoll und ich bin mit Yvonne mehrmals kurz davor zu stürzen. Geröllstrecken, Sandbretter und auf den Weg gefallene Kakteen, die sich wunderbar als Reifentöter eignen, machen die Fahrt zu einem Erlebnis. Endlich kann man das Meer ahnen, noch einen leichten Hügel erklettern und dann stehen wir auf der Spitze der Hügelkette zu deren Füßen sich der Ozean in einer weiten Bucht erstreckt. Kilometerweiter Sandstrand und keine Menschenseele zu sehen. So haben wir uns das vorgestellt.

Der Weg führt hinab zu einem doppelstöckigen runden Gebäude, welches sich später als Station zum Schutze der an den hiesigen Stränden Eier legenden Meeresschildkröten herausstellt. Wir halten an und erkunden das Gelände rund um den Turm. Ein Brunnen zum Süßwasserschöpfen, einige Trockentoiletten und zum Strand hin eine eingezäunte, etwa achtzig Quadratmeter große Sandfläche. Alles sieht sehr verlassen aus.

Wir fahren noch ein Stück weiter und stehen am Strand. Aus einer Fischerhütte, aus der mächtiger Qualm aufsteigt, kommt ein vollbärtiger, etwa dreißigjähriger Fischer auf uns zu. Er grüßt freundlich und wir fragen ihn ob wir hier irgendwo unser Zelt aufschlagen können. Ohne zu zögern zeigt er uns eine kleine Hütte, etwas weiter den breiten Strand entlang, wo wir völlig kostenlos übernachten könnten. Wir schauen uns die Sache an und sind begeistert von so viel selbstloser Gastfreundschaft.

Die Hütte ist eher ein Palmendach mit ebenfalls aus Palmen gefertigten Wänden und zum Schutz vor dem Sand, der wenn es windig ist ordentlich unterwegs ist, hat man eine schwarze Plastikfolie um die Hütte gespannt.

Wir laden unsere Motorräder ab und gehen zu dem Fischer hinüber. Zwei weitere Fischer liegen in Hängematten und grüßen uns freundlich. Barbachan, der uns schon begrüßte, spricht gutes Englisch und stellt uns die Brüder Chompiras und Chillon vor. Alles Spitznamen wie uns später erklärt wird. Chillon der Kapitän der dreiköpfigen Fischertruppe heißt mit irdischem Namen Daniel und sein Bruder Chompiras, der seinen Spitznamen von einer mexikanischen Comicfigur hat, heißt eigentlich Sabino. Barbachan selbst heißt Jaime und hat vor vier Monaten ein großes Stück vom hiesigen Strand gekauft. Jetzt fährt er mit seinen Freunden zum Fischen raus und lebt ein zufriedenes Leben.

Wir richten uns ein bißchen gemütlich ein und erkunden die Gegend. Die Biologen vom Turm sind auf Urlaub und kommen in den nächsten Tagen mit neuer Belegschaft zurück. Barbachan macht uns noch auf eine 500 m entfernte Stelle am Strand der Bucht aufmerksam, wo sich ein etwas tieferes Loch befindet. Dort empfiehlt es sich nicht zu baden, da es starke Unterströmungen gibt.

Außerdem, was wirklich schade war, konnte man nicht nachts baden, da es nachts von Haien nur so wimmeln soll.

Uns wird klar, das mindestens einer noch mal die acht Kilometer in den Ort muß, um Verpflegung einzukaufen. Als Yvonne und ich mit einem riesengroßen Rucksack voller Lebensmittel und einer Packung mit dreißig Eiern zurückkommen, gratulieren wir uns zu diesem erneuten Geländemarathon. Wir haben ein paar kalte Bier für unsere neuen mexikanischen Freunde dabei und rennen damit offene Türen ein. Sind sie einmal offen sind sie leer. Die drei erklären uns, daß sie jeden Morgen um Acht zum Fischen rausfahren und wir gern mitfahren können. Es wird immer besser, aber wir verneinen erstmal für den ersten Tag. Wir schlappen ein Stück den Sandstrand entlang, baden und erkunden neugierig das Meeresleben entlang der Felsen nahe der Bucht.

Etwa gegen Mittag kommen die Drei von ihrem recht kurzen Arbeitseinsatz auf See zurück und rufen uns herüber.

Sie haben eine ganze Menge Fisch gefangen.

Er wird sofort gereinigt, ausgenommen und in einer Truhe mit Eis gelagert. Einige Fische lassen die Jungs auch im ganzen. Chillon macht eine Pfanne fertig und ein paar Fische werden sofort gebraten. Danach steigt jeder wieder in seine Hängematte und ruht sich aus. Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, daß einer der drei irgendwelche Sorgen mit sich herumträgt. Wir machen noch die Bekanntschaft tausender kleiner Einsiedlerkrebse, die bei hereinbrechender Dämmerung den gesamten Strand bevölkern und bei denen man aufpassen muß, nicht auf sie rauf zu treten.

Am Abend mache ich meine Angel fertig und gehe angeln. Leider ohne Erfolg. Der warme Wind der vom Meer herüberweht will sich aber scheinbar für seinen Freund den Ozean entschuldigen und umsäuselt mich leise flüsternd. Das hält mir die Moskitos fern und ich freu mich darüber. So ist auch für diesen Tag das Gleichgewicht gefunden.

Am nächsten Morgen fährt Yvonne mit zum Fischen, da das Boot nicht mehr Leute faßt. Einige Tage später fahre ich mit ihnen hinaus. Sie haben eine rafinierte Taktik entwickelt. Sie legen etwa eineinhalb Kilometer lange Leinen aus, die alle fünf Meter mit Haken bestückt sind und in zehn bis fünfzehn Metern Tiefe hängen. An beiden Enden werden die Leinen mit schweren Ankern am Boden verankert. Jeder der ca. 300 Haken wird nun mit einem Stück Köder versehen und es ist unheimlich spannend am nächsten Tag, die Leinen hängen eine Nacht im Wasser, zu sehen ob etwas angebissen hat. An diesem Tag waren es einige kleine und mittelgroße.

Die Sonne zieht sich nach einem anstrengenden Tag hinter die Berge zurück und läßt der Nacht den Vortritt. Die Wellen schlagen monoton rauschend in unbestimmbaren Interwallen an den im Mondschein schimmernden Strand. Langsam beginnen die Sterne am Firnament zu funkeln und gemütlich schaukeln uns die Hängematten in den Schlaf.

Der Turm der Biologen erwacht zum Leben

Eine englische Universität und die Regierung von Mexiko betreiben gemeinsam das Projekt Schildkröte.

Denis, ein Biologe und gerade aus England angereist, hat drei hübsche Volontäre und die mexikanische Biologin Claudia mit dabei, was auch Heikos Aufmerksamkeit nicht entging. Sie überwachen die Population hier und am benachbarten Strand und fahren, eingeteilt in Schichten, jede Nacht mit einem Honda-Allrad-Quad die Strände nach neuen Gelegen ab. Die Gelege werden dann eingesammelt, nummeriert und im Freigehege vor dem Turm, direkt am Strand wieder eingebuddelt. Wenn die kleinen, nur handtellergroßen Kerle dann nach ca. 45 Tagen schlüpfen, können sie wohlbehütet zum Meer tapsen und werden wenigstens auf diesem Weg nicht gefressen. Die Arbeit geht offensichtlich gut voran, da schon acht Gelege eingegraben wurden.

Einmal im Jahr kommen nur etwa drei bis vier Schildkröten nachts an die Strände. Sie bewegen sich schwerfällig aus dem Wasser und quälen sich dreißig Meter über den Sand zum Anfang der Dünung. Dabei schnaufen sie wie Walrösser und man sieht ihr eigentliches Element ist das Wasser, in dem sie sich mit ungeahnter Leichtigkeit und Geschwindigkeit fortbewegen. Nachdem die Schildkröte ein etwa 50 cm tiefes Loch gegraben hat, legt sie ihre vielleicht 40 Eier hinein und buddelt alles wieder zu. Nach diesem Prozeß, der die Schildkröte vermutlich sehr viel Energie und Kraft kostet, schleppt sie sich zum Meer zurück.

Zu den Stränden hier kommen vier verschiedene Arten von Schildkröten, die größte ist die Mua-Schildkröte, welche über zwei Meter lang und einen Meter hoch werden kann. Ihre Eier sollen so groß wie Straußeneier sein.

Eine junge Familie aus Guadelahara besucht für einige Tage Barbachan am Strand. Garil Humberto Gomez Cisneros mit seiner Frau Clara und Sohn Garil. Claras Schwester Magarita und einem Cousin.

Ein lustiger Haufen. Wir verständigen uns in unserem schlechten Spanisch und deren schlechtem Englisch. Zusammen gehen wir, mit Chillon dem Kapitän auf Nachtwanderung. Kurz nach zwei Uhr nachts soll die beste Zeit sein um Schildkröten zu beobachten. Und tatsächlich, nach ca. drei Kilometern sehen wir deutliche Spuren im Sand. Chillon bedeutet uns zu warten und geht vor um zu sehen wie weit sie mit der Eiablage ist und damit wir sie nicht stören. Nach einigen langen Minuten bedeutet er uns hochzukommen und wir können sie aus nächster Nähe beobachten. Er hat hinter dem etwa einen Meter langen Tier ein Loch gegraben, wo man wunderbar sehen kann, wie etwa alle fünf Sekunden ein Ei hineinfällt.

Nach einigen Fotos von dem schwer arbeitenden Tier und nimmt Chillon alle Eier aus dem Loch und trägt die Schildkröte, mit großer Anstrengung, über seinem Kopf wieder ins Wasser. Wir sind entrüstet und enttäuscht darüber wie er, erst alles erklärend und sich sorgend, dann plötzlich unbarmherzig und zielstrebig das Nest ausräumt. Auf jeden Fall essen wir keines der Eier.

Barbachan hat mit den Biologen, die quasi bei ihm um die Ecke wohnen, eine Art Symbiose eingegangen. Er bringt ihnen oft frischen Fisch und nutzt dafür den Brunnen und manchmal eine Mitfahrgelegenheit ins Dorf. Vorsichtig auf die nächtliche Eierklau-Aktion angesprochen, meint er nur, er selbst ißt auch keine Tortugaeier wie sie in Spanisch heißen und seinen Freunden unter den Fischern wird er es nicht verbieten können, da sie mit dieser Delikatesse der Natur aufgewachsen sind. Das die Populationen zurückgegangen sind, ist hier an diesen Stränden auch nicht zu spüren, deshalb verstehen die lokalen Fischer das Gesetz zum Schutz der Tiere auch eher als eine weitere Schikane der ohnehin als korupt verschrienen Regierung, die sich mit Strafgeldern bei Zuwiderhandlungen weitere Villen und Paläste bauen wollen.

Ein heikles Thema also. Ich äußere nur den Willen, weder Fleisch noch Eier der Tiere probieren zu wollen und werde damit, speziell von Chillon, belächelt, was ich aber verschmerzen kann.

Wenn den Fischern eine Tortuga ins Netz geht, dann wird das Fleisch noch auf dem Boot herausgeschnitten, um den mehr oder weniger auffälligen Panzer sofort wieder ins Meer zu entlassen.

Barbachan meint, selbst die Biologen wissen um die Problematik mit der einheimischen Bevölkerung und lassen es geschehen, so lange niemand Profit aus den Tieren schlägt. Offensichtlich haben die Menschen an den Küsten der Population nie geschadet solange wie man allen anderen Menschen im Inland und Menschen in First-Class-Gesellschaften die Tiere von der gut bezahlten Speisekarte halten konnte. In vielen Ländern, wie auch in Japan, wird ja der zerriebene Chitinpanzer der Schildkröten als Afrodisiaka gehandelt und soll bei Männern, die sich von der Natur benachteiligt fühlen, angeblich Wunder bewirken.

Im großen und ganzen ein Thema welches hier, wie ich schnell merke, sehr sensiebel gehandhabt werden muß. Man redet sich um Kopf und Kragen und verfällt in eine Art »Bist du nicht für mich, bist du gegen mich«-Diskusion.

Der Abend geht schnell herum und neben diesem Thema haben wir viele andere über die zu reden mehr Spaß macht.

Ein neuer Morgen wird uns geschenkt und ich trete hinaus in den strahlenden Sonnenschein. Die Luft ist so klar das es mir auffällt und ich atme tief durch, bevor ich rüber zu den Fischern schlappe, wo Chompiras bereits Wasser für frischen Kaffee aufgesetzt hat. Heute ist Wochenende und es wird nicht gearbeitet. Für gewöhnlich kommt die Verwandtschaft mit ihren ganzen Kindern aus den umliegenden Dörfern zu Besuch und bringt Tequila und andere Sachen mit, um den Tag zu genießen. Die Kinder spielen im Wasser und für eine Weile kommt richtig Leben in die sonst recht einsame Bucht. Viele der Besucher gehen mit Autoreifen, in dessen Inneres ein Kartoffelsack gespannt wurde und einer Brechstange bewaffnet, auf Austernfeldzug. Meistens kommen sie dann mit dem ganzen Sack voll zurück und eine riesen Austernschlacht beginnt. Eine Auster zu öffnen ist nicht so leicht, wenn man sich selbst nicht verletzen will.

Augustino, ein Freund der mit seiner Frau und seiner süßen Tochter Samal

da ist, zeigt uns wie man die Sache am schnellsten angeht. Er schlägt die Kanten der Austern mit einem Hammer ab und fährt dann mit einem langen Messer hinein um den starken Muskel zu zertrennen. Ein wenig köstliche Limone, eine Prise Salz und dann verschwindet sie im Mund. Ein herrlich frischer, ganz dezenter Geschmack breitet sich im Mund aus. Einfach etwas ganz köstliches, vor allem eine halbe Stunde alt. Er öffnet eine nach der anderen und wir kommen mit dem Essen nicht hinterher.

Das Bier fließt in Strömen und überall wird gefeiert. Yvonne läßt sich von einigen Mädchen die Haare auf traditionelle Weise mit ungefähr 5 Millionen kleinen Knoten versehen und bringt dabei einige Stunden zu. Barbachan kommt, schon leicht grinsend, zu mir gewankt. Er hat hinter seinem Haus einen Kampfhahn, den er regelmäßig pflegt

und zu dem ich ihm schon Tage vorher Löcher in den Bauch gefragt habe. Er meint heute Abend würde ich die Fotos bekommen auf die ich so scharf sei, weil sein Hahn kämpfen wird. Für mich sehr überraschend und ich muß losstürzen um meine Ausrüstung klar zu bekommen.

Er erzählte mir, daß bei so einem Hahnenkampf mal insgesamt um die 100 Hähne ihr Leben ließen und die Veranstaltung mal eben drei Tage dauerte. Alles ist sehr spontan und so ist es auch diesmal. Ich erfahre, daß wir nicht direkt zur Veranstaltung fahren, sondern zum Bullenreiten und dort soll sich dann etwas ergeben. Alles sehr undurchsichtig. Barbachan bindet seinen Hahn an einen Zaun an, um das Bullenreiten zu beobachten. Der freute sich des Lebens und krähte nach Herzenslust herum. Das wiederum lockte die Haushähne der ganzen Straße an und einer nach dem anderen wollte plötzlich mit ihm kämpfen.

Barbachan eilte zu seinem Hahn und ich dachte er will ihn hochnehmen, aber er löste nur seine Leine. Jetzt ging es auf der staubigen Dorfstraße richtig zur Sache. Immer mehr Leute kamen um zu zuschauen. Als ich gerade dachte, daß das vielleicht der Anfang einer spontanen Hahnenkampfveranstaltung sei, nahm er seinen Hahn auf und stülpte ihm seine Socke über um ihn wieder abzukühlen. Barbachan sagt, er wolle nicht daß hier irgend jemand zu Schaden kommt. Er hat die so genannten Sporen, die die Hähne an ihre hintere Zehe geschnallt bekommen, in einem kleinen Etui dabei.

Der Hahn war also nicht wirklich bewaffnet. So konnte den Straßenhähnen nicht wirklich etwas Schlimmes passieren. Das Bullenreiten ist hier fast genauso alt wie der Hahnenkampf. Die Torreros machen sich unter lautem Gebrüll der Zuschauer fertig und dann öffnet sich das Tor. In diesem Moment springt der Bulle wie angestochen los und versucht natürlich den ungebetenen Reiter los zu werden. Was den meisten Bullen, unter dem großen Gekreische der Zuschauer auch gelingt. Es wird in großen Mengen Bier konsumiert und die leeren Büchsen fliegen in die Arena, wo sie in den Pausen von kleinen zerrissenen Mädchen in große Säcke eingesammelt werden. In einer der Pausen, die jungen, hübschen Señoritas tanzen zur lauten Salsamusik mit ihren Compañeros, zeichnet sich ein kleiner Disput ab. Offensichtlich hat eine der hübschesten jungen Damen gleich zwei Verehrer. Sie stehen dicht an dicht mit verschränkten Armen und diskutieren mit sehr ernsten Mienen. Das junge Mädchen hat keine Chance zu Wort zu kommen. Es geht zum Glück, wahrscheinlich auch aufgrund der Zuschauer, ohne Handgreiflichkeiten ab.

Die Zeit vergeht und alle werden mehr und mehr betrunken. Leider findet sich an diesem Abend keiner, der mit seinem Hahn gegen Barbachans kämpfen möchte. Wir fahren nach einigen Runden Billard wieder zu den anderen an den Strand, wo die Party immer noch in vollem Gange ist und feiern bis spät in die Nacht.

Interessante Geschichten kommen zur Sprache. Barbachan und Champiras erzählen unabhängig von einander von einer Begegnung die sie vor einiger Zeit hatten. Ihnen erschien eine weiße Frau in einem grell scheinenden Licht. Beide hatten eine Gänsehaut und ihnen wurde kalt. Die weiße Frau, und da unterscheiden sich die Erzählungen ein bißchen, sprach zu Barbachan, während sie zu Champiras kein Wort sagte. Sie sprach zu Barbachan, er solle ihr folgen zu dem vielen Geld, was an der Küste in einer Höhle versteckt ist. Sie hatte weder Arme noch Beine und soll wunderschön gewesen sein. An der Küste, ein Stück den Strand herauf, liegt ein altes verrostetes Schiffswrack. Angeblich soll das das Schiff einer Prinzessin aus Peru gewesen sein, die vor vielen Jahren hier gestrandet ist. Die Reichtümer und das viele Gold hat sie, da sie die einzige Überlebende war, ganz allein in die Höhle geschleppt. Viele Einheimische und Schatzsucher haben schon probiert an Seilen hinunterzuklettern. Doch alle sind bei dem Versuch, das Gold zu bergen, ums Leben gekommen. Sie konnten ihren Helfern noch nach oben rufen, das sie das Gold sehen, danach wurde jedes Mal von unbekannten Kräften das Seil zerschnitten. Barbachan ist der Meinung, das die Prinzessin ihn in jener Nacht zu dem Schatz führen wollte um endlich frei zu sein und die Reichtühmer nicht mehr bewachen zu müssen. Nun, ich fragte die beiden, welche Art von Droge zu solchen Erscheinungen führen würde, aber beide waren sich ihrer Sache so sicher und beteuerten in jener besagten Nacht keinen Alkohol getrunken zu haben. Sie hätten einfach in ihren Hängematten gelegen und in den Nachthimmel geschaut.

Am nächsten Tag inspizieren wir gemeinsam das Schiffswrack und die Höhle. Das Wrack ist nur noch ein gewaltiger Haufen Schrott, der nur noch schwerlich die Konturen eines Schiffes erkennen läßt. Die Höhle in einem Hügel in der Nähe des Leuchtturmes war ursprünglich von oben offen und wurde angeblich von der Gemeinde zugemauert, um weitere Unglücke zu verhindern. Alles sehr interessant.

Eines Abends, es war einer der letzten am Chalacateppe-Strand, erzählten sie uns sie könnten sogar mit Außerirdischen kommunizieren. Wir wollten in dieser Nacht ein Riesenlagerfeuer am Strand machen, da die kleine Bucht, unterhalb des Leuchtturmes voll mit altem trockenem Treibholz liegt.

Barbachan, Champiras und Packo ein Freund waren aber alle zu faul, das Holz ein Stück weiter zum Strand zu tragen und meinten wir sollen das Feuer gleich hier machen. Mir war das natürlich auch ganz recht und so zündeten wir kurzerhand die ganze Bucht an. Ein Riesenfeuer mit unglaublicher Hitze breitete sich langsam aus. Sie erzählten uns von der Begegnung mit den Außerirdischen und daß sie von Zeit zu Zeit mit einem Raumschiff kommen. Sie wären in der Lage sie zu rufen. Es sei aber nicht ungefährlich, da Leute die nicht an sie glauben mitgenommen werden. Das Risiko wollten wir eingehen. Auf die Bitte hin, die Außerirdischen jetzt zu rufen, meinten sie es dauere ca. drei Tage und da wir am nächsten Tag losfahren wollten, blieb uns der Besuch der unbekannten Freunde verwehrt. Ich hätte sie ja gern gesehen, obwohl ich nicht sicher war, ob sie mich nicht mitgenommen hätten.

Die Verabschiedung am nächsten Morgen war sehr herzlich und Barbachan meinte, wenn wir des streßigen Arbeitslebens in Deutschland mal überdrüssig werden, dann könnten wir jederzeit bei ihm ein Haus bauen und leben. Wir müssen los, dreizehn Tage hatten wir wirklich nicht eingeplant und nun treibt es uns weiter. Wir wollen weiter die Küste runter und nach schönen Plätzen suchen. Vielen Dank für alles und vor allem die schöne Zeit hier im Paradies.

> Lebeha

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